That's Me

Name: Feli
Alter: 20
Motto: Stay Strong
Mein Jahr in Amerika

Sonntag, 12. Oktober 2014

2 Monate später

Jetzt am Ende des Wochenendes melde ich mich wieder zurück. Ich hatte wirklich viel zutun, sodass ich jetzt erst Zeit dafür fand zu schreiben.
Dadurch wird der Post zwar etwas länger werden, aber es lohnt sich, denn ich hab viel erlebt.
Fangen wir am Anfang an. Freitag war der besagte schulfreie Tag und ich hatte schon Angst, dass er grausam wird, aber ich musste schon einmal erst um 9 Uhr anfangen, was ich sehr gut fand. Ich hab mir ein super gesundes Frühstück gemacht und bin mit den Kindern zu einem nahegelegenen Park gefahren. Ich muss wirklich sagen, dass die Spielplätze hier um einiges schöner sind. Zuerst sind wir auf dem Klettergerüst rumgeturnt, dann hab ich mit J den Football geschmissen und am Ende haben wir alle zusammen Fußball gespielt. Wir hatten wirklich 2 sehr schöne Stunden auf dem Spielplatz, auch wenn es wirklich kalt war (ich muss dringend herbstliche und wintertaugliche Klamotten kaufen).
Wir mussten um 11 zu Hause sein, denn R musste mit ihrer Mama zum Arzt. Sie hatte einen MRT Termin, da sie immer die Kopfschmerzen in der Nacht bekommt. In der Zwischenzeit habe ich mit J Rosinen, Haferflocken Cookies gebacken. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht und zu meinem Erstaunen hat er auch die ganze Zeit durchgehalten und sogar mit mir abgetrocknet. Danach haben wir ein bisschen gebastelt und sind dann hoch in sein Zimmer. Zuerst hat er dann was alleine gespielt und dann hab ich mit ihm angefangen sein Zimmer aufzuräumen, denn es sah wie immer aus wie Sau. Hier wird nicht aufgeräumt, sondern alles an Seite geschmissen, damit die Cleaning Lady den Fußboden saugen kann. Wir haben aber nur ein wenig geschafft und dann kam die Mama und R zurück. R war total fertig mit den Nerven, denn das war ihr alles viel zu viel. Ich kann das wirklich nachvollziehen und möchte nicht wissen, wie schlimm es sich für ein 8jähriges Mädchen anfühlt, wenn es am Kopf festgeschnallt ist, in einer Röhre liegt, sich nicht bewegen darf und überall diese lauten Geräusche sind, für eine ganze Stunde. Sie brauchte etwas Kuschel- und Weinzeit mit ihrer Mama und in der Zeit haben J und ich angefangen seine Wäsche wieder in den Kleiderschrank zu räumen, denn dieser war komplett leer, da alles im ganzen Zimmer rumflog.
Wir kamen runter und die Kids hatten als kleinen Snack Mac&Cheese. Die Mama hatte mit R eine kleine Höhle gebastelt und da haben wir etwas drin gespielt, bis die Kinder angefangen haben einen Film zu sehen. Während der Zeit habe ich mich mit der Mama gequatscht. Danach sind wir alle zusammen zu Cava gegangen, um Abendessen zu besorgen. Zu Hause haben wir noch einen Film mit den Kindern gesehen und dann mussten diese zu Bett. Da ich an dem Abend nichts vor hatte, fragte die Mama ob ich nachts aushelfen kann, damit sie den Vater vom Flughafen abholen kann. Wer würde denn bitte nein sagen? Das würde einfach nur sehr, sehr gemein klingen. Die Mutter brachte die Kinder zu Bett und ich habe angefangen meine Wäsche zu waschen und weiter Glee  zu sehen. Gegen halb 12 ist die Mutter dann gefahren. Ich lag auf der Couch, der Fernseher lief und ich wollte gerade die Augen zu machen, als ich kleine Tapsfüße auf der Treppe hörte. R wurde wach und sah, dass ihre Mama nicht da war. Ich mit ihr hoch und sie bitterlich geweint, hatte Kopfschmerzen und wollte zu ihrer Mama, die aber natürlich nicht da war. Ich gab ihr ihre Medizin und sie telefonierte kurz mit ihrer Mama, damit sie sich beruhigt. Danach sind wir in ihr Zimmer gegangen, ich hab sie in meinen Armen gehalten, getröstet und gekuschelt. Irgendwann ist sie auch weinend eingeschlafen, aber trotzdem hat sie im Schlaf immer gewimmert und nach ihrer Mama gerufen. Es hat mir wirklich das Herz gebrochen, das arme Dinge so verängstigt zu sehen. Gegen halb 2 waren die Eltern zurück und der Papa  kam in ihr Zimmer. Ich ging raus und die Mama kam mir entgegen, anstatt zu fragen, wie es der Kleinen geht oder ähnliches ranzte sie mich an, wieso sie in ihrem Bett liege, sie würde sich da nicht wohlfühlen. Es tut mir leid, wenn mir niemand sagt, dass sie vorher in dem Bett ihrer Eltern geschlafen hat, kann ich daran absolut nichts ändern. Ein wenig verärgert bin ich dann in mein Bett gegangen und habe selbst versucht zu schlafen. Meine Nacht hat gegen 8 geendet, denn dann hat die Putzfrau die Waschmaschine angeschmissen. Ich habe mich fertig gemacht und bin zur Bäckerei gegangen, denn bevor ich mit Laura und ihrer Mama nach Georgetown gegangen bin, wolle ich dort frühstücken. Irgendwie war der ganze Tag chaotisch. Zuerst gaben sie mir zwei Croissants mit Ei und Käse und als ich sagte es wäre falsch, ich hätte einen Bagel mit Ei und Käse gaben sie mir zwei. Diese habe ich dann auch gegessen, mit den Früchten, die dabei waren und habe meinen Kaffee mit meinem Buch genossen. Laura und Mama haben mich dann dort abgeholt und zusammen haben wir uns auf den Weg nach Georgetown gemacht. Dort haben wir erst einmal einen Kaffee getrunken und sind dann Shoppen gegangen. Ich habe mir nichts gekauft, denn ich möchte das alles in einem großen Outlet Center machen, außer meine dunkelblauen Uggs, die kaufe ich mir auf jeden Fall dort noch. Wir haben 6 Stunden geshoppt und haben uns dann Lemonade und belgische Waffeln bestellt. Lauras Hostmum war so nett und hat uns dort abgeholt. Eigentlich wollte ich danach nach Hause gehen (achja der Plan war, dass ich arbeiten muss, aber die Eltern entschieden sich dazu, etwas mit den Kindern zu unternehmen), aber Lauras Hostmum sagte, dass ich liebend gern zum Abendessen bleiben dürfe. Das tat ich auch und Laura und ich haben unglaublich viel quatsch gemacht.
Das Abendessen war auch wirklich sehr, sehr lecker. Die Hosteltern waren an dem Tag angeln und haben den Fisch mitgebracht. Wie ihr wisst, bin ich kein Fischfan, aber ich sagte zu, dass ich ihn probieren würde. Der Fisch war wirklich sehr gut und dazu gab es Brokkoli und mit Käse überbackene Kartoffeln. Wir haben noch etwas gequatscht und dann haben mich Laura und ihre Mama nach Hause gebracht. Ich bin nicht direkt schlafen gegangen, denn ich konnte nicht. Meine Gedanken waren ganz woanders und haben mich schon was fertig gemacht (es ist wieder alles gut und es hat sich geklärt).
Sonntagmorgen ging es mir auch nicht wirklich gut und ich war früh wach. Ich habe mit einem Freund geschrieben und habe versucht meine Gedanken sortiert zu bekommen, leider zu dem Zeitpunkt mehr als erfolglos. Ich wollte wirklich aufgeben und nach Hause zu meiner Familie (ich betone, alles ist wieder gut). Ich hab es irgendwann geschafft ein klein wenig zu essen, aber danach war mir wirklich nicht. Ich habe mich wieder ins Bett gelegt und die Augen erneut etwas geschlossen. Gegen 11 hab ich mich dann fertig gemacht, denn ich wollte mit der Familie zu Js Baseball Spiel fahren, in der Hoffnung, dass es mich etwas ablenkt, denn ich habe zu dem Zeitpunkt keine Erklärung und ähnliches gehabt. Wir haben vorher einen Halt bei Starbucks gemacht und ich habe ein Iced Latte Macchiatto mit Vanille gehabt. J hatte keinen besonders guten Tag, sodass er auch nicht wirklich oft spielen durfte. Ich war froh, dass ich mein E-Book dabei hatte und lesen konnte. Es war wirklich sehr kalt und ich war froh, wenn zwischendurch die Sonne raus kam. Niemand weiß genau, ob wir gewonnen oder verloren haben, denn in dem Alter achtet da noch niemand so richtig drauf. Nach dem Spiel ging es zu Rs Fußball Training. Sie hatten heute trainiert, indem sie ein Spiel simuliert hatten. War schön mit anzusehen und hatte auch wirklich Spaß. Als es endlich vorbei war sind wir wieder zum Mexikaner gefahren. Bei dem waren wir auch schon einmal und ich hatte Hühnchen mit gegrilltem Gemüse und Reis. Es war wirklich lecker. Zurück zu Hause habe ich die Augen erneut geschlossen, aber trotzdem mit der Person geschrieben, die mich in diese Lage gebracht hat. Ich kann aber sagen, dass wir es in derselben Zeit zum Glück alles geklärt haben und ich hoffe, dass nun die nächsten Wochen wieder einfacher für mich werden. Ich habe der Familie draußen beim „Baseball“ zugesehen, denn der Papa hat eine Ballwurfmaschine gekauft. Ich war duschen und bin dann hoch gegangen, um diesen Beitrag zu verfassen. Es ist wirklich süß die Mama ein wenig mit ihren Kindern spielen zu sehen.
Morgen hab ich fast den ganzen Tag frei, denn die Mama ist mit ihrer Mama, ihrer Schwester und den Kindern weg. Total cool ich hab es heute erfahren, aber genauso hab ich erfahren, dass ich wahrscheinlich die ersten Tage im November fast komplett durcharbeiten muss.

Nochmal zum Thema, dass ich mich nicht gut gefühlt hatte. Ich glaube jedes Au Pair kommt an einen Punkt, an dem es sich so anfühlt als würde plötzlich die ganze Welt über einen zusammenbrechen und ich bedanke mich herzlich bei meinen Freunden, die mich so niedlich aufgebaut haben. Immer wieder habe ich gehört, dass ich nicht aufgeben solle und dass es schließlich mein Traum sei. 10 Monate werden noch verdammt lang werden und es werden wahrscheinlich noch eine Menge Tränen fließen und die Sehnsucht wird nicht gehen, aber man muss darüber stehen. Es ist nicht schlimm zu fallen auch nicht, wenn man in ein tiefes Loch fällt, es wäre nur schlimm, wenn man dort nicht mehr hinauskommt.
Ich liebe dich und das wird sich auch die nächsten 314 Tage nicht ändern. Das Vertrauen schwindet nie ganz, aber man fängt an die Monster unterm Bett zu sehen. Sobald man durchatmet und versucht es zu verstehen, sieht man dass dort keine Monster unterm Bett sind. Ich hoffe, dass sich zwischen uns nichts ändert, genauso wie es sich die letzten 2 Monate getan hat. Leider ist es nicht, wie du schriebst, dass es wie morgen sein wird, dass du wieder vor meiner Tür stehen wirst, aber ich freue mich schon darauf, dich am Flughafen wieder in die Arme schließen zu können und wünsche mir nichts sehnlicher, als das es klappt, dass du mich im Dezember besuchen kommst.

The best kind of people are the ones that come into your life and make you see the sun where you once saw clouds. The people that believe in you so much, you start to believe in you too. The people that love you, simply for being you. The once in a lifetime kind of people.
Die beste Art von Menschen, ist diese die in dein Leben kommt und dich die Sonne sehen last, wo du selbst einst die Wolken sahst. Die Menschen, die so sehr an dich glauben, dass du es auch anfängst. Die Menschen, die dich lieben, für das was du bist. Die „einmal im Leben“-Menschen.

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