Jetzt am Ende des Wochenendes melde ich mich wieder zurück. Ich
hatte wirklich viel zutun, sodass ich jetzt erst Zeit dafür fand zu schreiben.
Dadurch wird der Post zwar etwas länger werden, aber es
lohnt sich, denn ich hab viel erlebt.
Fangen wir am Anfang an. Freitag war der besagte schulfreie
Tag und ich hatte schon Angst, dass er grausam wird, aber ich musste schon
einmal erst um 9 Uhr anfangen, was ich sehr gut fand. Ich hab mir ein super
gesundes Frühstück gemacht und bin mit den Kindern zu einem nahegelegenen Park
gefahren. Ich muss wirklich sagen, dass die Spielplätze hier um einiges schöner
sind. Zuerst sind wir auf dem Klettergerüst rumgeturnt, dann hab ich mit J den
Football geschmissen und am Ende haben wir alle zusammen Fußball gespielt. Wir
hatten wirklich 2 sehr schöne Stunden auf dem Spielplatz, auch wenn es wirklich
kalt war (ich muss dringend herbstliche und wintertaugliche Klamotten kaufen).
Wir mussten um 11 zu Hause sein, denn R musste mit ihrer
Mama zum Arzt. Sie hatte einen MRT Termin, da sie immer die Kopfschmerzen in
der Nacht bekommt. In der Zwischenzeit habe ich mit J Rosinen, Haferflocken
Cookies gebacken. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht und zu meinem
Erstaunen hat er auch die ganze Zeit durchgehalten und sogar mit mir
abgetrocknet. Danach haben wir ein bisschen gebastelt und sind dann hoch in
sein Zimmer. Zuerst hat er dann was alleine gespielt und dann hab ich mit ihm
angefangen sein Zimmer aufzuräumen, denn es sah wie immer aus wie Sau. Hier
wird nicht aufgeräumt, sondern alles an Seite geschmissen, damit die Cleaning
Lady den Fußboden saugen kann. Wir haben aber nur ein wenig geschafft und dann
kam die Mama und R zurück. R war total fertig mit den Nerven, denn das war ihr
alles viel zu viel. Ich kann das wirklich nachvollziehen und möchte nicht
wissen, wie schlimm es sich für ein 8jähriges Mädchen anfühlt, wenn es am Kopf
festgeschnallt ist, in einer Röhre liegt, sich nicht bewegen darf und überall
diese lauten Geräusche sind, für eine ganze Stunde. Sie brauchte etwas Kuschel-
und Weinzeit mit ihrer Mama und in der Zeit haben J und ich angefangen seine
Wäsche wieder in den Kleiderschrank zu räumen, denn dieser war komplett leer,
da alles im ganzen Zimmer rumflog.
Wir kamen runter und die Kids hatten als kleinen Snack
Mac&Cheese. Die Mama hatte mit R eine kleine Höhle gebastelt und da haben
wir etwas drin gespielt, bis die Kinder angefangen haben einen Film zu sehen.
Während der Zeit habe ich mich mit der Mama gequatscht. Danach sind wir alle
zusammen zu Cava gegangen, um Abendessen zu besorgen. Zu Hause haben wir noch
einen Film mit den Kindern gesehen und dann mussten diese zu Bett. Da ich an
dem Abend nichts vor hatte, fragte die Mama ob ich nachts aushelfen kann, damit
sie den Vater vom Flughafen abholen kann. Wer würde denn bitte nein sagen? Das
würde einfach nur sehr, sehr gemein klingen. Die Mutter brachte die Kinder zu
Bett und ich habe angefangen meine Wäsche zu waschen und weiter Glee zu sehen. Gegen halb 12 ist die Mutter dann
gefahren. Ich lag auf der Couch, der Fernseher lief und ich wollte gerade die
Augen zu machen, als ich kleine Tapsfüße auf der Treppe hörte. R wurde wach und
sah, dass ihre Mama nicht da war. Ich mit ihr hoch und sie bitterlich geweint,
hatte Kopfschmerzen und wollte zu ihrer Mama, die aber natürlich nicht da war.
Ich gab ihr ihre Medizin und sie telefonierte kurz mit ihrer Mama, damit sie
sich beruhigt. Danach sind wir in ihr Zimmer gegangen, ich hab sie in meinen
Armen gehalten, getröstet und gekuschelt. Irgendwann ist sie auch weinend
eingeschlafen, aber trotzdem hat sie im Schlaf immer gewimmert und nach ihrer
Mama gerufen. Es hat mir wirklich das Herz gebrochen, das arme Dinge so
verängstigt zu sehen. Gegen halb 2 waren die Eltern zurück und der Papa kam in ihr Zimmer. Ich ging raus und die Mama
kam mir entgegen, anstatt zu fragen, wie es der Kleinen geht oder ähnliches
ranzte sie mich an, wieso sie in ihrem Bett liege, sie würde sich da nicht
wohlfühlen. Es tut mir leid, wenn mir niemand sagt, dass sie vorher in dem Bett
ihrer Eltern geschlafen hat, kann ich daran absolut nichts ändern. Ein wenig
verärgert bin ich dann in mein Bett gegangen und habe selbst versucht zu
schlafen. Meine Nacht hat gegen 8 geendet, denn dann hat die Putzfrau die
Waschmaschine angeschmissen. Ich habe mich fertig gemacht und bin zur Bäckerei
gegangen, denn bevor ich mit Laura und ihrer Mama nach Georgetown gegangen bin,
wolle ich dort frühstücken. Irgendwie war der ganze Tag chaotisch. Zuerst gaben
sie mir zwei Croissants mit Ei und Käse und als ich sagte es wäre falsch, ich
hätte einen Bagel mit Ei und Käse gaben sie mir zwei. Diese habe ich dann auch
gegessen, mit den Früchten, die dabei waren und habe meinen Kaffee mit meinem
Buch genossen. Laura und Mama haben mich dann dort abgeholt und zusammen haben
wir uns auf den Weg nach Georgetown gemacht. Dort haben wir erst einmal einen
Kaffee getrunken und sind dann Shoppen gegangen. Ich habe mir nichts gekauft,
denn ich möchte das alles in einem großen Outlet Center machen, außer meine
dunkelblauen Uggs, die kaufe ich mir auf jeden Fall dort noch. Wir haben 6
Stunden geshoppt und haben uns dann Lemonade und belgische Waffeln bestellt.
Lauras Hostmum war so nett und hat uns dort abgeholt. Eigentlich wollte ich
danach nach Hause gehen (achja der Plan war, dass ich arbeiten muss, aber die
Eltern entschieden sich dazu, etwas mit den Kindern zu unternehmen), aber
Lauras Hostmum sagte, dass ich liebend gern zum Abendessen bleiben dürfe. Das
tat ich auch und Laura und ich haben unglaublich viel quatsch gemacht.
Das Abendessen war auch wirklich sehr, sehr lecker. Die
Hosteltern waren an dem Tag angeln und haben den Fisch mitgebracht. Wie ihr
wisst, bin ich kein Fischfan, aber ich sagte zu, dass ich ihn probieren würde.
Der Fisch war wirklich sehr gut und dazu gab es Brokkoli und mit Käse
überbackene Kartoffeln. Wir haben noch etwas gequatscht und dann haben mich
Laura und ihre Mama nach Hause gebracht. Ich bin nicht direkt schlafen
gegangen, denn ich konnte nicht. Meine Gedanken waren ganz woanders und haben
mich schon was fertig gemacht (es ist wieder alles gut und es hat sich
geklärt).
Sonntagmorgen ging es mir auch nicht wirklich gut und ich
war früh wach. Ich habe mit einem Freund geschrieben und habe versucht meine
Gedanken sortiert zu bekommen, leider zu dem Zeitpunkt mehr als erfolglos. Ich
wollte wirklich aufgeben und nach Hause zu meiner Familie (ich betone, alles
ist wieder gut). Ich hab es irgendwann geschafft ein klein wenig zu essen, aber
danach war mir wirklich nicht. Ich habe mich wieder ins Bett gelegt und die
Augen erneut etwas geschlossen. Gegen 11 hab ich mich dann fertig gemacht, denn
ich wollte mit der Familie zu Js Baseball Spiel fahren, in der Hoffnung, dass
es mich etwas ablenkt, denn ich habe zu dem Zeitpunkt keine Erklärung und
ähnliches gehabt. Wir haben vorher einen Halt bei Starbucks gemacht und ich
habe ein Iced Latte Macchiatto mit Vanille gehabt. J hatte keinen besonders
guten Tag, sodass er auch nicht wirklich oft spielen durfte. Ich war froh, dass
ich mein E-Book dabei hatte und lesen konnte. Es war wirklich sehr kalt und ich
war froh, wenn zwischendurch die Sonne raus kam. Niemand weiß genau, ob wir
gewonnen oder verloren haben, denn in dem Alter achtet da noch niemand so
richtig drauf. Nach dem Spiel ging es zu Rs Fußball Training. Sie hatten heute
trainiert, indem sie ein Spiel simuliert hatten. War schön mit anzusehen und
hatte auch wirklich Spaß. Als es endlich vorbei war sind wir wieder zum
Mexikaner gefahren. Bei dem waren wir auch schon einmal und ich hatte Hühnchen
mit gegrilltem Gemüse und Reis. Es war wirklich lecker. Zurück zu Hause habe ich
die Augen erneut geschlossen, aber trotzdem mit der Person geschrieben, die
mich in diese Lage gebracht hat. Ich kann aber sagen, dass wir es in derselben
Zeit zum Glück alles geklärt haben und ich hoffe, dass nun die nächsten Wochen
wieder einfacher für mich werden. Ich habe der Familie draußen beim „Baseball“
zugesehen, denn der Papa hat eine Ballwurfmaschine gekauft. Ich war duschen und
bin dann hoch gegangen, um diesen Beitrag zu verfassen. Es ist wirklich süß die
Mama ein wenig mit ihren Kindern spielen zu sehen.
Morgen hab ich fast den ganzen Tag frei, denn die Mama ist
mit ihrer Mama, ihrer Schwester und den Kindern weg. Total cool ich hab es
heute erfahren, aber genauso hab ich erfahren, dass ich wahrscheinlich die
ersten Tage im November fast komplett durcharbeiten muss.
Nochmal zum Thema, dass ich mich nicht gut gefühlt hatte.
Ich glaube jedes Au Pair kommt an einen Punkt, an dem es sich so anfühlt als
würde plötzlich die ganze Welt über einen zusammenbrechen und ich bedanke mich
herzlich bei meinen Freunden, die mich so niedlich aufgebaut haben. Immer
wieder habe ich gehört, dass ich nicht aufgeben solle und dass es schließlich
mein Traum sei. 10 Monate werden noch verdammt lang werden und es werden
wahrscheinlich noch eine Menge Tränen fließen und die Sehnsucht wird nicht
gehen, aber man muss darüber stehen. Es ist nicht schlimm zu fallen auch nicht,
wenn man in ein tiefes Loch fällt, es wäre nur schlimm, wenn man dort nicht
mehr hinauskommt.
Ich liebe dich und das wird sich auch die nächsten 314 Tage
nicht ändern. Das Vertrauen schwindet nie ganz, aber man fängt an die Monster
unterm Bett zu sehen. Sobald man durchatmet und versucht es zu verstehen, sieht
man dass dort keine Monster unterm Bett sind. Ich hoffe, dass sich zwischen uns
nichts ändert, genauso wie es sich die letzten 2 Monate getan hat. Leider ist
es nicht, wie du schriebst, dass es wie morgen sein wird, dass du wieder vor
meiner Tür stehen wirst, aber ich freue mich schon darauf, dich am Flughafen
wieder in die Arme schließen zu können und wünsche mir nichts sehnlicher, als
das es klappt, dass du mich im Dezember besuchen kommst.
The best
kind of people are the ones that come into your life and make you see the sun
where you once saw clouds. The people that believe in you so much, you start to
believe in you too. The people that love you, simply for being you. The once in
a lifetime kind of people.
Die beste Art von Menschen, ist diese die in dein Leben
kommt und dich die Sonne sehen last, wo du selbst einst die Wolken sahst. Die
Menschen, die so sehr an dich glauben, dass du es auch anfängst. Die Menschen,
die dich lieben, für das was du bist. Die „einmal im Leben“-Menschen.
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